In den letzten Monaten entschieden sich weniger Fernsehzuschauer für das kostenpflichtige Angebot HD+ als in den Monaten davor. Dennoch zählte die HDTV-Plattform am Ende des zweiten Quartals 89.183 zusätzliche Kunden. Die Zahl der „aktiven HD+ Haushalte“ sank allerdings um 212.366.
Die HD-PLUS GmbH, eine Tochter des Satellitenbetreibers SES ASTRA, verzeichnete Ende Juni 1.192.884 zahlende Haushalte, Ende März waren 1.103.701. Gegenüber den starken Zuwächsen im ersten Quartal fiel das Plus jetzt klein aus, aber in der kalten Jahreszeit ist das Interesse am Fernsehen halt auch größer als im Frühling.
1,25 Millionen Kunden bis Jahresende angepeilt
„Wir sind mit der bisherigen Entwicklung sehr zufrieden“, kommentiert daher Wilfried Urner, Vorsitzender der HD+ Geschäftsführung, die frischen Zahlen. „HD+ wird sein ursprüngliches Jahresziel mit einem Wachstum von 25 Prozent übertreffen. Wir rechnen Ende 2013 jetzt mit mindestens 1,25 Millionen Kunden.“ Jetzt sind es schon 1,2 Millionen. Das Potenzial an Neukunden gibt das Unternehmen für die kommenden zwölf Monate wird mit 1,4 Millionen an, denn so viele Haushalte befinden sich in der einjährigen Gratisphase. Zusammengerechnet hat die Plattform derzeit 2,6 Millionen aktive Nutzer.
Dabei macht sich allerdings deutlich bemerkbar, dass längst nicht jeder, der HD+ kostenlos ausprobiert, nach dem ersten Jahr zum zahlenden Kunden wird. Innerhalb der letzten drei Monate hat HD+ 212.366 Nutzer verloren. Das könnte zwischen Juli und September so weitergehen, weil traditionell auch im dritten Quartal das Interesse an TV-Angeboten auf Seiten der Verbraucher gering ist. Sportliche Großereignisse, die hier ein Gegengewicht schaffen könnten, gibt es dieses Jahr nicht.
Wird HD+ bald von Ultra HD profitieren?
Obwohl es noch eine ganze Weile dauern dürfte, bis in Deutschland Fernsehsender mit Ultra HD-Auflösung ihren Betrieb aufnehmen, erwartet man durch Ultra HD bei der HD-Plus GmbH schon früh Impulse für die Gewinnung neuer Kunden. „Ultra-HD-Fernseher werden die Wohnzimmer erobern, noch bevor die Sender ihre Inhalte in Ultra HD ausstrahlen. Diese erste Bildschirmgeneration wird aus einem HD-Signal ein Ultra-HD-Bild hochrechnen, das qualitativ noch besser sein wird, als das HD-Ausgangssignal. HD stellt in diesem Sinne eine Brücke zu Ultra HD dar“, so Urner.
Das erscheint ein wenig weit hergeholt. Wer sich heute einen Full-HD-tauglichen Fernseher kauft und dennoch auf HD-Programme verzichtet, trifft diese Entscheidung entweder bewusst oder er muss einfach nur sein Altgerät ersetzen und interessiert sich nicht für bessere Bildqualität. Von Modellen mit sehr kleinen Bildschirmen abgesehen sind heute ja fast nur noch Full-HD-Fernseher erhältlich. In den nächsten Jahren dürften Ultra HD-Fernseher dagegen deutlich teurer als Full-HD-Fernseher bleiben – eine solche Investition wird nur tätigen, wem es speziell auf die extra hohe Bildschirmauflösung ankommt. Wie wahrscheinlich ist es dann, dass so ein Käufer bislang auf den heutigen HD-Standard beim Fernsehen verzichtet?
Auf der Plattform HD+ sind derzeit folgende 15 Sender vertreten: RTL HD, SAT.1 HD, ProSieben HD, VOX HD, kabel eins HD, RTL II HD, SUPER RTL HD, N24 HD, TELE 5 HD, SPORT1 HD, DMAX HD, Nickelodeon HD, sixx HD, COMEDY CENTRAL HD und DELUXE MUSIC HD. Die Freischaltung für ein Jahr kostet 50 Euro.
Logo links oben: HD+ (HD-PLUS GmbH)
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