Alle Kabelnetzbetreiber nutzen die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika, um Kunden für ihre HDTV-Programme zu interessieren. Kabel Deutschland richtet sich diese Woche gezielt an Fußballfans und erklärt, was sie wissen müssen, um die WM in HD zu sehen.
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hatte sich bei HDTV lange zurückgehalten und gehört immer noch nicht zu den Vorreitern. Nachdem Kabel Deutschland seit kurzem selbst seinen Kunden einen ersten HD-Receiver anbietet, richtet sich das Unternehmen diese Woche gezielt an die Fußballfans und erklärt, was zum HDTV-Empfang der WM 2010 gebraucht wird.
Das kann nicht schaden, wussten doch Mitte letzten Jahres die meisten Fernsehzuschauer in Deutschland nicht einmal, dass sie mit einem HD-tauglichen Fernsehgerät alleine kein HDTV empfangen können, sondern außerdem ein HD-Empfänger benötigt wird.
„Gemeinsames Fußballschauen mit Freunden und der Familie wird mit dem superscharfen HD-Fernsehen noch spannender und unterhaltsamer. Kein Stehplatz in der letzten Reihe beim Public Viewing und kein Regenschauer können das Fußballvergnügen trüben“, preist Kabel Deutschland die Vorteile von HDTV im Pressetext an. „Im Vergleich zum herkömmlichen Fernsehen setzen sich die Bilder bei HDTV aus fünf mal mehr Bildpunkten zusammen, d.h. die Bildauflösung ist höher und das Fernsehbild wird somit schärfer, punktgenauer und detaillierter. Die Farben erscheinen satter und die Konturen sind deutlicher.“
Wer jetzt einen neuen Fernseher kaufen möchte, bekommt fast nur noch solche Geräte, die zumindest „HD ready“ sind. Das jedoch bescheinigt nur die Möglichkeit zum Empfang (!) der HD-Sender, sagt jedoch noch nichts über die Bildschirmauflösung aus, die das betreffende TV-Gerät darstellen kann. Wer HDTV-Sender nicht bloß empfangen, sondern in bestmöglicher Bildqualität sehen will, sollte auf die Bezeichnung „Full HD“ achten. Mit weniger als 720p oder 1080i sollte man sich nicht mehr begnügen, zumindest nicht beim Hauptgerät im Wohnzimmer.
In vielen neuen Fernsehgeräten ist ein Digital-Empfänger bereits eingebaut. Angesichts verschiedener Standards bei der Signalverschlüsselung (was neben Pay-TV-Programmen auch Free-TV-Sender betrifft) sollte man einen integrierten Digitalempfänger nicht überbewerten, zumindest nicht bei Kabel- und Satellitenempfang. Einen DVB-T-Empfänger an Bord zu haben, kann dagegen sogar für Kabel-Kunden sinnvoll sein, denn so kann man noch eine Reihe von Sendern empfangen, wenn der Kabelanschluss mal gestört ist. Bei DVB-T gibt es (von wenigen Ausnahmen abgesehen) keine Verschlüsselung der Signale.
Zumindest mit Blick auf den Empfang der Fußball WM 2010 in HD-Qualität braucht man sich nicht den Kopf über Signalverschlüsselung zerbrechen, denn die WM wird von ARD und ZDF übertragen. Die öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste HD, ZDF HD und arte HD senden gänzlich unverschlüsselt und sind daher mit jedem HD-Receiver zu empfangen.
Hat ein HD-tauglicher Fernseher kein eingebautes Empfangsteil für digitales Fernsehen über Kabel (DVB-C), benötigt man einen separaten HD-Receiver, beispielsweise den Humax NA-HD 2000C, den Kabel Deutschland seinen Kunden anbietet. Dieser hat jedoch keine Festplatte, es handelt sich um einen reinen HD-Empfänger, nicht um einen Festplattenreceiver. Bei Tele Columbus können die Kabelkunden dagegen einen HDTV-Receiver mit Aufnahmefunktion erhalten, ebenso bei Kabel BW. Die neue HD Box von Unitymedia ist zwar derzeit nicht in der Lage, HDTV aufzuzeichnen, doch diese Funktion wird im Laufe des Jahres automatisch per Update nachgerüstet.
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