In Zukunft sollen die allermeisten Kunden von Kabel Deutschland SELECT VIDEO nutzen können. Der Kabelnetzbetreiber möchte bis Ende seines Geschäftsjahres 2014/2015 eine Verfügbarkeit von über 90 Prozent erreichen.
Sein Video-on-Demand-Angebot SELECT VIDEO hatte Kabel Deutschland bereits im März 2011 gestartet, lange vor dem aktuellen Hype um den nun tatsächlich bevorstehenden Netflix-Start und sogar lange bevor Videos auf Abruf in Deutschland eine relevante Größe wurden. Insofern kann man dem größten deutschen Kabelnetzbetreiber nicht vorwerfen, das Thema verschlafen zu haben. Allerdings hat das Unternehmen lange Zeit kein großes Engagement bei der für SELECT VIDEO erforderlichen Netzmodernisierung gezeigt.
Das ist seit Januar 2014 anders: Zu Jahresbeginn wurde das Ziel einer Verfügbarkeit des Dienstes für 50 Prozent der Haushalte im Verbreitungsgebiet von Kabel Deutschland ausgeben. Seitdem wurde die Verfügbarkeit tatsächlich in mehreren Ausbauschritten deutlich verbessert. Zu Beginn des Jahres war SELECT VIDEO erst für „über 3 Millionen“ Haushalte verfügbar, Ende März schon für 3,6 Millionen.
Verfügbarkeit von über 90 Prozent angestrebt
Anfang September 2014 gibt man sich ehrgeiziger und will zum Ende des Geschäftsjahres 2014/2015 – das bedeutet bis 31. März 2015 – insgesamt 8 Millionen bzw. über 90 Prozent der Haushalte im Verbreitungsgebiet versorgen können. Der Service soll „zur zentralen Anlaufstelle der Kunden für zeitversetztes Fernsehen“ werden.
Anders als „normale“ Onlinevideotheken wie maxdome, Snap, Amazon Instant Video und WATCHEVER streamt Kabel Deutschland die Videos nicht via Internet, sondern sendet sie wie ein Fernsehprogramm über einen DVB-C-Kanal. Ohne Internet funktioniert SELECT VIDEO zwar nicht, aber ein Highspeed-Anschluss muss es nicht sein, um sehr gute Bildqualität zu erreichen. Die Internetverbindung dient nämlich nur zur Navigation innerhalb des Angebots. Gut zu wissen: Es ist gleichgültig, mit welchem Internetprovider ein Nutzer von SELECT VIDEO online geht. Man muss also keinen Internetzugang von Kabel Deutschland bestellen.
Nur mit Hardware von Kabel Deutschland
Dafür gibt es eine andere technische Hürde: Ohne einen direkt bei Kabel Deutschland erhältlichen HD-Receiver bzw. HD-Festplattenreceiver (zum Beispiel den von uns getesteten HD-DVR XL) funktioniert es nicht. Zudem muss ein solches Gerät erst einmal mit dem Internet verbunden werden. Das ist leicht, aber die Kunden müssen sich darum kümmern. Leider ist kein WLAN-Modul integriert, was das Ganze erheblich vereinfachen würde.
Mit dem zu Jahresbeginn verteilten Software-Update für die Receiver sollte der Zugriff auf die Inhalte schneller und komfortabler möglich werden. Trotzdem braucht man als User immer noch Geduld beim Navigieren durch das Angebot, weil jeder Schritt etwas Zeit braucht – nicht viel, doch das Navigieren ist insgesamt eine zähe Angelegenheit.
Das ist schade, denn als Kombination aus Onlinevideothek und TV-Mediathek (mit Inhalten von mehr als 50 Sendern) können die User inzwischen aus einem breiten Angebot von Spielfilmen, Serien, Dokumentationen und anderen TV-Inhalten wählen. Ein großer Teil der Videos kann kostenlos angesehen werden. Kostenpflichtige Inhalte werden bequem über die monatliche Rechnung von Kabel Deutschland bezahlt.
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