In Köln hat das Telekommunikationsunternehmen NetCologne heute Geschäftszahlen für 2014 präsentiert und dabei einen Ausblick in die Zukunft gegeben. Die laufenden Ausbauprojekte sollen 250.000 zusätzlichen Haushalten Zugang zu schnellen Internetanschlüssen von NetCologne ermöglichen.
Über 30 Millionen Euro habe man im Geschäftsjahr 2014 in den Netzausbau gesteckt, teilte NetCologne am 4. April in Köln mit. Dabei wurden dem Unternehmen zufolge unter anderem auf einer Gesamtstrecke von mehr als 500 Kilometern Glasfaserleitungen verlegt.
Der Glasfaserausbau ermöglicht nicht nur schnellere Internetzugänge, sondern macht das Unternehmen außerdem weniger abhängig von den Vorleistungen Dritter. Von den Ende 2014 gezählten 384.000 Festnetzkunden konnten bereits 164.000 über das eigene Glasfasernetz versorgt werden, 15.000 mehr als ein Jahr zuvor. 57.000 Gebäude sind inzwischen mit dem Glasfasernetz von NetCologne verbunden.
„Die Nachfrage nach schnellen Verbindungen wird mit Diensten wie YouTube, Maxdome und Co. immer größer. Gerade für Familien, in denen Laptops, Tablet-PCs und Smartphones parallel im Netz sind, werden hohe Bandbreiten benötigt“, erklärt Hermanns. „Das zeigen auch die Wachstumszahlen der Kunden auf dem eigenen Glasfasernetz und bestärkt unsere Strategie, weiter in den Ausbau der Netze zu investieren.“
Parallelnutzung wird zum Normalfall
Das ist ein wichtiger Punkt: Wird ein herkömmlicher DSL-Anschluss nicht gleichzeitig für mehrere Aufgaben genutzt, stellt bei halbwegs guten Rahmenbedingungen selbst Videostreaming in Full-HD-Auflösung auf Smart TVs kein Problem dar. Wenn jemand anderes aus der Familie allerdings zur gleichen Zeit beispielsweise per Skype ein Videotelefonat führt und ein dritte Person umfangreiche Updates herunterlädt, braucht es einen schnelleren Internetzugang.
Der DSL-Nachfolger VDSL ermöglicht Bandbreiten bis zu 50 MBit/s, was für die allermeisten Haushalte derzeit völlig ausreichend ist. Für VDSL müssen die Glasfaserleitungen nur bis zu den Kabelverzweigern am Straßenrand reichen, für die restliche Strecke bis in die Wohnungen werden die vorhandenen Kupferkabel genutzt. Da die Bedeutung des Internets und damit die Parallelnutzung zunimmt und manche einzelnen Anwendungen (wie 4K-Videostreaming) sehr hohe Datenraten erfordern, müssen jetzt die Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden.
Doppelt so schnelle Verbindungen durch Vectoring
Auf mittlere bis lange Sicht muss dafür gesorgt werden, dass die Glasfaserleitungen bis in die Wohnungen verlegt werden. Für die nächste Zukunft stellt Vectoring eine preiswerte Alternative dar, denn mit überschaubarem Aufwand können die Netze für Datenraten bis zu 100 MBit/s aufgerüstet werden. NetCologne hat 2014 etwa 500 Kabelverzweiger dafür vorbereitet.
„Unser Ziel ist es, den Kunden möglichst flächendeckend Geschwindigkeiten im Bereich von 100 MBit/s anzubieten – auch jenseits der Ballungszentren“, erläutert Hermanns. „Durch die Vectoring Entscheidung der Bundesnetzagentur haben wir 2014 verstärkt den Glasfaserausbau in der Region vorangetrieben. Hier verlegen wir Glasfaserleitungen bis zum Schaltkasten in den Wohngebieten, sodass die Datenpakete maximal nur noch wenige hundert Meter über Kupferleitungen in die Haushalte fließen. Mit dem Einsatz von Vectoring können wir in Kürze Bandbreiten bis zu 100 MBit/s anbieten.“
Wichtiger als die Verdoppelung der Bandbreite an VDSL-Anschlüssen ist indes der Ausbau in der Fläche, denn viele Regionen in Deutschland sind überhaupt noch nicht für Breitbandinternet erschlossen. „Mit den aktuellen Ausbauprojekten steigern wir die Zahl der Haushalte, die auf eine glasfaserbasierten NetCologne-Anschluss zugreifen können, um weitere 250.000“, so Hermanns.
Kostenloses WLAN für Kölner City
Weitergehen soll es 2015 auch mit dem Ausbau des Kölner WLAN-Netzes, denn insbesondere in Innenstadtlagen besteht allgemein eine große Nachfrage nach WLAN-Hotspots. Bisher wurden für das sogenannte HOTSPOT.KOELN-Netz in der Kölner Innenstadt der Roncalliplatz, der Heinrich-Böll Platz, der Alte Markt, der Heumarkt, das Altstadt Ufer, der Rheinboulevard, der Ottoplatz, der Rathausplatz und der Willy-Brandt-Platz bereits mit kostenfreiem WLAN ausgestattet. Dieses Jahr soll das Netz um rund 100 WLAN-Antennen erweitert werden.
Bis vor Kurzem lief eine Ausschreibung, bei der sich die Interessengemeinschaften von Kölner Einkaufsstraßen um einen Gratis-WLAN-Ausbau bewerben konnten. Die Gewinner sind IG Deutz, IG Rodenkirchen und IG Severinstraße.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar