In der gesamten Region Stuttgart bietet Kabel BW seinen Kabelkunden jetzt Internetanschlüsse mit bis zu 100 MBit/s im Downstream an. Der Kabelnetzbetreiber aus dem Südwesten Deutschlands stellt derzeit die gegenüber VDSL doppelt hohe Bandbreite heraus, aber 100 MBit/s sind bei Kabelinternet nur der Anfang. Die Telekommunikationsunternehmen geraten unter Druck, ihre Glasfasernetze in die Gebäude hinein zu verlängern, um mithalten zu können.
In Großstädten wie Stuttgart ist schnelles Internet schon lange zu bekommen, doch im Gegensatz zum VDSL-Netz der Deutschen Telekom, bei dem die Internetkunden immerhin Bandbreiten von bis zu 50 MBit/s erhalten, setzen Kabelnetzbetreiber wie Kabel BW auf den Ausbau in der Fläche.
Von Bönnigheim bis Herrenberg und von Geislingen bis Murrhardt offeriert Kabel BW nun allen Kabelhaushalten Internetanschlüsse mit einer Geschwindigkeit von 100 MBit/s. Mit dem Ausbau der Gebiete um Ludwigsburg und Böblingen hat der Kabelnetzbetreiber den Netzausbau für die Region Stuttgart abschlossen.
„Die Verfügbarkeit von hohen Bandbreiten ist für die Menschen in Baden-Württemberg von zunehmender Bedeutung. Mit unserer überlegenen Technologie sind wir optimal auch für zukünftige Anwendungen wie beispielsweise den Abruf von hochauflösenden Videoinhalten vorbereitet“, betont Harald Rösch, Vorsitzender der Geschäftsführung Kabel BW.
Die Meldung über den abschlossenen Netzausbau in der Region Stuttgart kommt zwei Monate vor dem voraussichtlichen Komplettausbau im gesamten Netz von Kabel BW. Schon Ende Mai sollen sämtliche Kabelhaushalte in Baden-Württemberg Kabelinternet mit 100 MBit/s bekommen können. Damit wird Kabel BW voraussichtlich der erste Kabelnetzbetreiber sein, der ein Bundesland „flächendeckend“ mit besonders schnellem Internet über Kabel versorgt. Die flächendeckende Versorgung mit Kabelinternet reicht natürlich nur so weit, wie Orte überhaupt mit Breitbandkabelnetzen versorgt sind.
Trotzdem ist Kabel BW der schnellste Kabelnetzbetreiber beim Netzausbau. 7,7 Millionen Menschen bekommen dann die Gelegenheit, sich für einen Internetanschluss mit bis zu 100 MBit/s Bandbreite im Downstream zu entscheiden. „Wir haben allein in den vergangenen drei Jahren mit hohen Investitionen von insgesamt rund 500 Mio. € unser Netz ausgebaut und aufgerüstet und uns so einen erheblichen Wettbewerbsvorsprung gesichert“, so Rösch.
Normale DSL-Anschlüsse bieten in der Regel maximal 16 MBit/s, in der Praxis aber deutlich weniger. Wer 10 MBit/s erreicht, kann sich bereits freuen. Beim VDSL-Netz der Deutschen Telekom, das einige Wettbewerber mitnutzen, ist bei 50 MBit/s Schluss, denn das Glasfasernetz reicht nur bis zu den großen grauen Kästen auf der Straße, den Kabelverzweigern.
Die Grenze von 50 MBit/s ist derzeit allerdings das geringste Problem bei VDSL. Angesichts der hohen Investitionen (vor allem für die Bauarbeiten) ist VDSL derzeit weit davon entfernt, flächendeckend verfügbar zu sein. Der Netzbau bei Kabel BW ist vor allem außerhalb der mit VDSL erschlossenen Regionen ein Problem und das nicht allein für die Deutsche Telekom, sondern auch für die anderen Telekommunikationsunternehmen, die mit ihren DSL-Anschlüssen bei der Geschwindigkeit nicht mithalten können.
Von dieser Wettbewerbssituation profitieren nicht nur Kabelkunden, denn die Telekommunikationsunternehmen räumen dem Thema Glasfaseranschluss jetzt endlich höhere Priorität ein. Nicht bloß die Telekom möchte ihr Glasfasernetz ausweiten.
Diese Woche meldete Versatel den Ausbau seines Glasfasernetzes auf über 40.000 Kilometer Länge. „Unser leistungsfähiges Glasfasernetz versetzt uns angesichts der künftigen Entwicklungen im Breitbandsektor in eine hervorragende strategische Ausgangsposition. Wir verfügen sowohl über die technischen Kapazitäten als auch über das erforderliche Know-how, um in den nächsten Jahren als führender strategischer Partner dem steigenden Bandbreitenbedarf zu begegnen“, betont Joachim Bellinghoven, Chief Operating Officer der Versatel AG.
100 MBit/s sind nur der Anfang. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns Bandbreiten von 100 MBit/s viel zu langsam vorkommen werden. Die Zukunft gehört Internetanschlüssen mit Datenraten, die nicht mehr in MBit/s, sondern in GBit/s angegeben werden.
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